Widerruf Autofinazierung und Leasing jetzt wieder interessant. Durch die Urteile des Europäischen Gerichtshofs vom 26.3.2020 und 9.9.2021 sind 90 % der Autofinanzierungsverträge heute noch widerrufbar. Die Kunden erhalten sämtliche gezahlten Raten + Anzahlung gegen Rückgabe des Fahrzeugs zurück. Der Autokreditwiderruf löst die Rückabwicklung des Darlehensvertrags und des Kaufvertrages aus.

Ihre Chancen und Risiken: Sie erfahren durch die kostenfreie und persönliche Ersteinschätzung, welcher Rückzahlungsbetrag Ihnen zusteht.

Widerruf Autofinanzierung jederzeit möglich durch fehlerhafte Widerrufsbelehrungen

Wer als Verbraucher ein Darlehen zur Finanzierung eines Autokaufvertrages geschlossen hat, hat häufig noch heute ein Recht, den Darlehensvertrag zu widerrufen. Die 14-tägige Widerrufsfrist beginnt nicht, wenn die Widerrufsinformation fehlerhaft ist oder die erforderlichen Pflichtangaben fehlen. die Folge ist, dass der Verbraucher im Bereich der Autofinanzierungen bis 75.000,01 € ewiges Widerrufsrecht hat. Nur bei den Immobiliar-Widerrufsfällen hat der deutsche Gesetzgeber in § 356 b Abs. 2 Satz 4 BGB eine absolute Erlöschensgrund nach einem Jahr und 14 Tagen gesetzlich bestimmt. Bei den Autofinanzierungsverträgen und auch anderen Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen war der deutsche Gesetzgeber durch die zugrunde liegende europarechtliche Richtlinie gehindert, eine derartige Frist einzuführen.

Der Widerruf führt zu einer Rückabwicklung des Vertrages. Sämtliche Leistungen werden rückabgewickelt.

Haben Sie ab dem 13. Juni 2014 einen Autokredit geschlossen? Dann können Sie als Verbraucher mit hohen Erfolgschancen das finanzierte Fahrzeug an die Bank zurückgeben. Vorher müssen Sie Ihren Autokredit widerrufen.

Wie ist das möglich? Als Verbraucher steht Ihnen ein Widerrufsrecht zu. Die 14-tägige Widerrufsfrist beginnt erst dann, wenn Sie eine Widerrufsinformation erhalten haben, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht und die gesetzlichen Pflichtangaben enthält. Hier kommen die EuGH-Urteile aus 2020 und 2021 ins Spiel: mehr als jede zweite Widerrufsinformation genügt nicht den Anforderungen, die der EuGH aus Gründen des Verbraucherschutzes aufgestellt hat. Folge: die 14-tägige Widerrufsfrist ist nicht angelaufen. Die Verträge können heute noch widerrufen werden. 

Im März 2020 urteilte der EuGH, dass der sogenannte Kaskadenverweis in der Widerrufsinformation unzureichend ist, da er den Verbraucher nicht zureichend über sein Widerrufsrecht informiert. Nach dem Gesetz hat der Darlehensgeber den Verbraucher klar und prägnant über sein Widerrufsrecht zu informieren. Unterbleibt dies, ist die Widerrufsinformation fehlerhaft und der Verbraucher kann den Widerrufsjoker einsetzen. In praktisch allen Autofinanzierungsverträgen wird zur Information über den Beginn der Widerrufsfrist auf § 492 Abs. 2 BGB verwiesen. Das ist der sogenannte Kaskadenverweis. Die Vorschrift enthält weitere Verweisungen auf unterschiedliche gesetzliche Regelungen, die für den Verbraucher nur sehr schwer nachzuvollziehen sind. Deswegen hat der EuGH entschieden, dass die Verweisung auf § 492 Abs. 2 BGB nicht ausreichend ist für die Belehrung über den Beginn der Widerrufsfrist. deswegen können fast alle Autofinanzierungsverträge, die zwischen dem 11.6.2010 und dem 26.3.2020 geschlossen wurden, noch heute widerrufen werden.

Und weil es sich bei dem zusammen abgeschlossenen Autokaufvertrag und Kreditvertrag um ein verbundenes Geschäft handelt, wird zusammen mit dem Kreditvertrag auch der Autokaufvertrag rückabgewickelt. Der Verbraucher gibt sein Auto zurück und die Bank zahlt ihm sämtliche geleisteten Raten zuzüglich Anzahlung und Zinsen auf die erbrachten Leistungen zurück. Für die Nutzung des Fahrzeugs muss der Verbraucher sich einen Wertersatz abrechnen lassen. Beim Auto-Leasing entfällt unter Umständen sogar der Wertersatz. Dann führt der Widerruf dazu, dass der Verbraucher das Fahrzeug umsonst nutzen durfte.

Der Widerruf bietet deshalb eine sehr gute Chance, um das Darlehen nicht weiter bedienen zu müssen und das Auto zurückzugeben. Es fällt keine Vorfälligkeitsentschädigung an.

Sie geben das Fahrzeug in dem Zustand ab, wie es sich befindet. Leidvolle Erfahrungen mit dem Dieselskandal und suspekten Software-Updates und die damit verbundenen Wertverluste werden an den Hersteller zurückgegeben.

Selbst wenn die Finanzierung bereits beendet wurde und Sie sämtliche Raten bezahlt haben, ist der Widerruf noch möglich. Holen Sie sich Ihre Raten und die Anzahlung zurück!

Schicken Sie mir einfach den Leasing- bzw. Darlehensvertrag per E-Mail an gasser@ingogasser.de. Sie können mir eine Nachricht auch über das Kontaktformular zukommen lassen oder sich telefonisch bei mir melden.

Nach Widerruf zügige Abwicklung

Durch den Widerruf löst der Verbraucher sich von seiner Autofinanzierung und dem damit verbundenen Kaufvertrag über das Fahrzeug. Der Verbraucher muss ab Erklärung des Widerrufs das Darlehen nicht weiter bedienen. Er muss das Auto zurückgeben. Dafür erhält er alle geleisteten Raten und die Anzahlung zuzüglich einer Verzinsung zurück. Ob und in welcher Höhe Wertersatz abzuziehen ist, erfahren Sie im Rahmen der kostenlosen Erstberatung, weil dies eine individuelle Prüfung erfordert.

Häufige Fehler in Autokreditverträgen und Leasing

Die Liste der Fehler ist lang und ständig kommen neue hinzu. Es gibt jedoch prominente Beispiele, die immer wieder vorkommen:

– fehlende Pflichtangaben zur Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung

Möchte ein Darlehensnehmer den Kredit vorzeitig zurückzahlen, verlangt die Bank eine so genannte Vorfälligkeitsentschädigung. Sie verlangt Schadensersatz, weil sie aufgrund der vorzeitigen Beendigung des Kredits die vereinbarten Zinsen nicht mehr erhält. Die Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Pflichtangabe, die die Bank in den Kreditunterlagen klar und verständlich angeben muss. Der pauschale Verweis auf „vom Bundesgerichtshof vorgeschriebene finanzmathematische Rahmenbedingungen“ reicht nicht.

– Angaben zum Verzugszins nicht konkret genug

Bei Verbraucherdarlehen muss der Verzugszins als absolute Zahl angegeben werden. „5 Prozentpunkte über dem Basiszins“ reicht nicht aus.

– Unklare Angaben zum Beginn der Widerrufsfrist

Unzureichend ist die Belehrung über den Beginn der Widerrufsfrist, wenn dort darauf verwiesen wird, dass die Frist nach Abschluss des Vertrages beginnt, aber erst, nachdem der Darlehensnehmer alle Pflichtangaben nach § 492 Abs. 2 BGB (z. B. Angabe zur Art des Darlehens, Angabe zum Nettodarlehensbetrag, Angabe zur Vertragslaufzeit) enthalten hat. Hierzu hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass diese Formulierung einen Verstoß gegen das Gebot der Klarheit und Prägnanz aus Art. 10 Abs. 2 p der Verbraucherkreditrichtlinie darstellt, weil für den juristischen nicht vorgebildeten Verbraucher sich durch den Gesetzesverweis auf § 492 Abs. 2 BGB überhaupt nicht erschließt, wann die Widerrufsfrist tatsächlich zu laufen beginnt.

– Fehlerhafte Angaben zur Restschuldversicherung

Widerruf Autofinanzierung und Leasing: Rechtsschutzversicherung

Die Rechtsschutzversicherung mit Familien- Verkehrsrechtsschutz übernimmt normalerweise die Kosten. Wir prüfen, ob Ihre Rechtsschutzversicherung eintrittspflichtig ist. Überlassen Sie uns am besten Ihre Rechtsschutzversicherungspolice per E-Mail.

Im Rahmen der kostenlosen Erstberatung erfahren Sie, ob Widerrufsbelehrung und Pflichtangaben in Ihrem Fall fehlerhaft oder unvollständig sind und ob der Widerruf für Sie wirtschaftlich sinnvoll ist. Lassen Sie sich von uns Ihren Anspruch ausrechnen!

in Widerruf der Autofinanzierung ist auch nach Jahren noch möglich. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit Urteil vom 9. September 2021 verbindlich entschieden. Der Bundesgerichtshof hat daraufhin seine bisherige Rechtsprechung angepasst und urteilt jetzt verbraucherfreundlich. Sehr häufig sind die von den Autofinanzierungsbanken verwendeten Klauseln unzureichend, weil die Formulare den gesetzlichen Anforderungen nicht genügen. Die Richter des EuGH haben ungenaue Angaben und unzureichende Informationen in den Kreditverträgen deutscher Banken bemängelt, die in sehr vielen Verträgen enthalten sind. Beispielsweise ist der Verweis auf die abstrakte Höhe des Verzugszinses nicht ausreichend. Von der Bank muss stets ein konkreter Zinssatz zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses benannt werden. Nur so ist der Hinweis auf den Verzugszins geeignet, den Verbraucher hinreichend klar zu informieren.

Die unterschiedlichen Verfahren gegen die Finanzierungsbanken der Hersteller Volkswagen, Skoda und BMW hielten nach Auffassung der Richter des EuGH diesen Voraussetzungen nicht stand. Deshalb ist die Ausübung des Widerrufsrechts auch nach Jahren noch möglich.

Entschieden hat der EuGH nämlich auch, dass die Bank sich gegen den Widerruf nicht mit dem Einwand der Verwirkung oder des Rechtsmissbrauchs verteidigen kann.

Die Entscheidung des EuGH bietet Verbrauchern, die den Fahrzeugkauf über einen Kredit finanziert haben, die Chance, ihr Fahrzeug unabhängig vom Dieselskandal ohne Verlust zurückgeben zu können. Denn der Finanzierungsvertrag und der Kaufvertrag sind rechtlich ein verbundenes Geschäft. Wird der Finanzierungsvertrag widerrufen, führt dies kraft Gesetzes zur Rückabwicklung des Autokaufvertrages.


Ebenso ist es möglich, Kilometer-Leasingverträge, die ausschließlich über Fernkommunikationsmittel wie Telefon, E-Mail, Brief oder Fax zustande gekommen sind, zu widerrufen. In solchen Fällen liegt ein Fernabsatzvertrag vor; das eröffnet den Zugang zum Widerrufsrecht für Fernabsatz-Verträge gemäß § 312c BGB.

Liegt ein Fernabsatzvertrag vor, wenn ein persönlicher Kontakt nur mit einem Kreditvermittler bestand, der für die Finanzierungsbank die Autofinanzierung mit dem Verbraucher anbahnt, aber selbst keine Vertretungsmacht zum Abschluss des Finanzierungsvertrages hat? Diese Frage hat das OLG München mit Beschluss vom 21.6.2022, 32 U 557/22, dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt (C-463/22).

Dabei hat das OLG München dem EuGH auch die Frage vorgelegt, ob Kraftfahrzeug-Leasingverträge mit einem Verbraucher mit Kilometer Abrechnung Verträge über Finanzdienstleistungen darstellen.

Kommt das Unternehmen seinen Informationspflichten, die in Art. 246 EGBGB aufgeführt sind, nicht nach, können Verbraucher ihren Leasingvertrag auch noch nach Jahren widerrufen. Sie erhalten die gezahlten Monatsraten und die geleistete Leasing-Sonderzahlung nach Rückgabe des Fahrzeugs zurück.

Sie erwägen, das Fahrzeug zurückzugeben und den Finanzierungsvertrag zu widerrufen? Lassen Sie hier Ihren Vertrag kostenfrei und unverbindlich prüfen! Wir sind eine der wenigen Kanzleien, bei denen Sie eine persönliche und realistische Chancenanalyse erhalten.

Auch im Abgasskandal spezialisiert und erfahren.